Al­le wa­ren jetzt auf dem Schiff, stan­den an der glit­zern­den, wie Edel­stein­ge­wäch­se blin­ken­den Re­ling und schau­ten zum strah­len­den, gol­de­nen Schloß hin.
Da be­gann das Schiff in der un­end­li­chen Stil­le der le­ben­di­gen Voll­mond­nacht sei­ne un­glaub­lich be­se­li­gen­de Fahrt.

An­de­re Schif­fe zo­gen in Schar­en – aus al­len Him­mels­rich­tun­gen her­bei­strö­mend – an ih­nen vor­bei.
Und die Men­schen auf die­sen leuch­ten­den Luft­seg­lern wink­ten ih­nen zu, und sie wink­ten zu­rück.

Zu­erst flo­gen sie in Win­des­ei­le dem Mon­de ent­ge­gen, und zu­rück­bli­ckend konn­te Mani nur noch in sehr gro­ßer Ent­fer­nung das leuch­ten­de Schloß und un­zäh­li­ge, hel­ler­strah­len­de Lich­tun­gen er­ken­nen, auf wel­chen of­fen­sicht­lich pau­sen­los Übun­gen durch­ge­führt wur­den.

Schließ­lich er­kann­te sie nur noch ei­nen hel­len strah­len­den Schein – wie den­je­ni­gen ei­ner Son­ne – und um die­sen her­um un­zäh­li­ge klei­ne Leucht­feu­er, wel­che, als sie im­mer wei­ter flo­gen, nur noch wie weit ent­fern­te Ster­ne um die Son­ne des Pa­las­tes glit­zer­ten und blink­ten.

Dann wur­de ih­re Ge­schwin­dig­keit noch ein­mal un­glaub­lich er­höht – ohne daß sie dies je­doch kör­per­lich ver­spür­te.
Der jun­ge Schiffs­füh­rer schien al­le die­se sonst so üb­li­chen Pro­ble­me der Schwer­kraft mit sei­nen Win­den zu lö­sen.

Schließ­lich um­se­gel­ten sie in herr­li­chem Schwung den leuch­ten­den Mond.

Dann nah­men sie wie­der Kurs auf die In­sel – wo­bei die Pa­last­son­ne mit ih­rem Strah­len­kranz der Lich­tun­gen auf der In­sel schnell nä­her kam, und nach kur­zer Zeit er­reich­ten sie die klei­ne Bucht, wo die bei­den Ge­schwis­ter ihr klei­nes gol­de­nes Boot zu­rück­ge­las­sen hat­ten.

Der Mond­al­fen­fürst über­zog das Boot noch mit ei­ner sil­ber­nen Schicht – er mein­te, sie brauch­ten für die er­folg­rei­che Fort­set­zung ih­rer Rei­se ein in­nen zwar gol­de­nes, au­ßen je­doch sil­ber­nes Boot.

Die bei­den Ge­schwis­ter dank­ten ihm und den an­de­ren für die freund­li­che Be­glei­tung, ver­ab­schie­de­ten sich herz­lich von al­len und tra­ten über ei­ne Re­gen­bo­gen­brü­cke, wel­che der Al­fen­fürst noch schnell auf­ge­spannt hat­te, vom Schiff ans Land.

Hoch stand jetzt der hel­le Voll­mond über dem in al­len Far­ben er­glän­zen­den, flie­gen­den Schiff.
Sil­ber­wei­ße Win­de eil­ten vom Mon­de her­bei, blie­sen in die mäch­ti­gen Se­gel und ent­führ­ten das herr­li­che Wun­der­fahr­zeug in die Hö­he der kla­ren Voll­mond­nacht.

Lan­ge sa­hen die bei­den Ge­schwis­ter ihm s­in­nend nach, stan­den da und wink­ten hin­ter­her.
Und als das Schiff schnel­ler und schnel­ler wie­der dem leuch­ten­den Mon­de zu­streb­te, da dach­te Mani bei sich:

„So, wie ja al­ler äu­ße­re Reich­tum aus dem un­be­grenz­ten, in­ne­ren Reich­tum un­se­res Ta­lents ent­springt und – ei­ner gol­de­nen, un­ver­sieg­ba­ren Quel­le gleich – doch im­mer nur aus dem In­ne­ren un­se­rer über­na­tür­li­chen Fä­hig­kei­ten her­vor­spru­delt – wenn auch, je nach dem Ent­wick­lungs­stand des ein­zel­nen, un­ter­schied­lich stark –, ge­nau­so er­wächst auch aus die­sen gött­li­chen Fä­hig­kei­ten die Weis­heit – je­doch in der ent­ge­gen­ge­setz­ten Rich­tung und auf dem ge­die­ge­nen Fun­da­men­te der sys­te­ma­ti­schen Übun­gen mit die­sen über­na­tür­li­chen Fä­hig­kei­ten.

Denn die Ju­gend­li­chen ler­nen auf die­ser In­sel hier ja ei­gent­lich nur die wirk­lich fun­dier­te Be­herr­schung ih­rer ganz ei­ge­nen, im An­satz schon vor­han­de­nen, in­ne­ren, all­mäch­ti­gen Fä­hig­kei­ten.