Opera Cycle of Revelation

PETER HÜBNER  ·  DIE INSEL DES GLÜCKS

~ Der uralte Sonnenweg unserer Ahnen zu kosmischem Glück ~

nach den Forschungen, Sammlungen und Aufzeichnungen
der Gebrüder Grimm



Die Regenbogenschlösser des Tages

Das Regenbogenschloß der Sonne


Durch ein gol­de­nes Tor mit Son­ne und gold­sil­ber­nem Drei­zack be­tra­ten die bei­den Ge­schwis­ter jetzt das sie­ben­te Schloß. Ei­ne gold­sil­bern er­glän­zen­de, glit­zern­de und fun­keln­de Hel­lig­keit emp­fing sie hier.

Voll­stän­dig be­se­ligt schweb­te Mani wie mit­ten durch die Son­ne – aber gleich­zei­tig auch noch mit­ten durch den Mond –, so, als wä­ren Son­ne und Mond nur ein ein­zi­ges, ge­mein­sa­mes, gold­sil­ber­nes Ge­stirn, wel­ches sie zu­gleich har­mo­nisch wärm­te und kühl­te.

Hier emp­fing Mani die un­end­li­che Stil­le mit ih­ren schnee-wei­ßen, gol­den­glän­zen­den, un­end­lich wei­chen un­zäh­li­gen Ar­men der Ein­heit al­len Lichts.
Sie bet­te­te sie in ih­ren über­flie­ßen­den Won­ne­strom und be­scher­te ihr ei­ne über­mäch­ti­ge Wo­ge voll­stän­di­ger Er­fül­lung.

So wur­de Mani wie­der al­ler Über­le­gun­gen be­raubt; denn ih­re Ge­dan­ken hät­ten ihr nur ei­ne ge­rin­ge­re, von we­ni­ger Licht durch­flu­te­te Se­lig­keit schen­ken kön­nen.

Ih­re Ge­dan­ken­welt be­ru­hig­te sich wie­der ganz na­tür­lich – so als wenn ih­re ein­zel­nen Ge­dan­ken in fei­ne­re, leuch­ten­dere Ge­fil­de der Se­lig­keit ein­tau­chen und schließ­lich zu ei­nem ein­zi­gen, un­end­lich viel­fäl­ti­gen Ge­dan­ken ohne An­fang und ohne En­de zu­sam­men­wach­sen wür­den.

Schließ­lich wuß­te Mani nur noch eins: „Hier, auf die­sen gold­sil­ber­nen, hauch­zar­ten, fun­keln­den Ad­ler­fit­ti­chen der un­be­grenz­ten Ein­heit mei­nes Den­kens blei­be ich jetzt für im­mer und ewig sit­zen; in die­ser gren­zen­lo­sen, mein Ge­fühl und mei­nen Ver­stand voll­stän­dig er­qui­cken­den Flut rei­ner Glück­se­lig­keit will ich für al­le Ewig­keiten ver­wei­len wie in ei­nem von al­len Sei­ten wei­chen, schnee­wei­ßen, gro­ßen Kis­sen un­be­grenz­ter Won­ne – voll von dem gol­de­nen, rei­nen Le­bens­licht –, mit al­lem all­näh­ren­den Nek­tar der himm­li­schen, gold­wei­ßen Glücks­milch aus­ge­stat­tet.

Wo soll­te ich sonst noch hin­wol­len? Es gibt ja gar kein Wo­an­ders – ir­gend­wie von mir ge­trennt; selbst wenn ich ge­he, so ver­wei­le ich doch in Wirk­lich­keit; und auch wenn ich nun ste­hen­blei­be, so ge­he ich ja gleich­zei­tig; al­so ent­schei­de ich in die­ser Sa­che nichts mehr, je­de Ent­schei­dung be­in­hal­tet doch schon das Ge­gen­teil – dies ist die rei­ne Wahr­heit, al­les an­de­re ist Irr­tum.“










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