Opera Cycle of Revelation

PETER HÜBNER  ·  DIE INSEL DES GLÜCKS

~ Der uralte Sonnenweg unserer Ahnen zu kosmischem Glück ~

nach den Forschungen, Sammlungen und Aufzeichnungen
der Gebrüder Grimm



Die Regenbogenschlösser des Tages


Nun war al­le Kla­ge dei­ner Sin­ne vor­bei; in sat­ter Er­fül­lung tau­mel­ten sie jetzt zwi­schen der un­end­li­chen Se­lig­keit dei­nes frei­en Wil­lens und der im­mer wie­der gol­den er­strah­len­den, un­be­grenz­ten Fül­le dei­nes Ge­wis­sens hin und her.

Und dies war ihr al­ler­na­tür­lichs­ter, all­näh­ren­der Tanz im Glück­se­lig­keits­be­wußt­sein, wel­ches das Got­tes­be­wußt­sein so cha­rak­te­ris­tisch aus­zeich­net.“

„Was er­zeugt denn nun die­se gol­de­nen, be­glü­cken­den Son­nen­blit­ze in­mit­ten der be­se­li­gen­den, mond­kla­ren Hel­lig­keit?“ frag­te Mani.

„Das sind auch wie­der die Wün­sche, wie wir sie auf der Lich­tung mit dem Hir­ten sa­hen, wo sie aus al­len Wel­ten her­bei­ström­ten.
Sie al­le brin­gen in der se­li­gen, hel­len, schnee­weiß glit­zern­den Stil­le des rei­nen Be­wußt­seins die gol­de­nen Ge­dan­ken her­vor.

In die­sen won­ni­gen, wie die Son­ne glän­zen­den Ge­dan­ken hal­ten sie sich wie in gol­de­nen Ge­wän­dern ver­steckt und ru­fen so lieb­lich nach al­ler­höchs­ter Er­fül­lung, daß die Sin­ne be­glückt zu ih­nen hin­lau­fen, um zu se­hen, wer denn da plötz­lich in der tie­fen, se­li­gen Stil­le so herr­lich singt.

Und in­dem die Sin­ne die­sen gol­den glän­zen­den Ge­dan­ken dann be­glückt nach­lau­fen, stel­len sie fest, daß die­se wirk­lich schon voll höchs­ter Won­ne sind und ih­re Er­fül­lung mit ih­ren lieb­li­chen Stim­men nur be­sin­gen.

Und so über­neh­men die Sin­ne et­was von der gol­de­nen Won­ne der er­füll­ten Ge­dan­ken und be­sin­gen nun ih­rer­seits die Glück­se­lig­keit der Ge­dan­ken zur Be­glü­ckung des­sen, dem die er­füll­ten Wün­sche ja so lieb­lich zu­sin­gen – der sie ja al­le ein­mal er­zeugt hat und der ih­nen jetzt ih­re Mit­gift ver­schafft hat.

Hier im Got­tes­be­wußt­sein be­fin­den wir uns in der Übung mit dem Hir­ten an der­je­ni­gen Stel­le, an wel­cher er sei­nen Wün­schen die nek­tar­glei­che Milch sei­ner Wun­der­kuh ge­reicht hat und wo die er­füll­ten Wün­sche dann im tan­zen­den Rei­gen auf der Lich­tung des Le­bens schwan­gen und sich da­bei voll leuch­ten­dem Glanz im­mer wie­der ge­gen­sei­tig durch­dran­gen.

Die Wün­sche ei­nes Got­tes­be­wuß­ten sind wohl ein­zeln, je­doch noch nicht in ih­rer Ge­samt­heit er­füllt; die­se ge­sam­te Er­fül­lung ge­schieht spä­ter, im Ein­heits­be­wußt­sein.

Und wir sa­hen den Vor­gang die­ser ge­mein­sa­men Er­fül­lung dann auch, als der Hir­te noch ein­mal al­len tan­zen­den Wün­schen zu­sam­men die Glücks­milch der wei­ßen Kuh dar­reich­te und sie dar­auf­hin zu dem ei­nen, herr­li­chen, gol­den­er­glän­zen­den Mann zu­sam­men­wuch­sen, der in sei­ner Ster­nen­klei­dung leuch­te­te wie die Son­ne.

Mit ih­ren Glücks­ge­sän­gen lo­cken die gol­de­nen Ge­dan­ken die in le­ben­di­ger Se­lig­keit ru­hen­den Sin­ne von ih­rer all­näh­ren­den Milch­kuh des frei­en Wil­lens weg und er­fül­len sie mit dem gol­de­nen Nek­tar der rei­nen Ge­wis­sens­kräf­te.

Dann brin­gen die glück­se­lig trun­ke­nen Sin­ne auch ei­ge­ne, himm­li­sche Won­ne­ge­sän­ge im Men­schen her­vor und er­fül­len ihn.“










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