Opera Cycle of Revelation

PETER HÜBNER  ·  DIE INSEL DES GLÜCKS

~ Der uralte Sonnenweg unserer Ahnen zu kosmischem Glück ~

nach den Forschungen, Sammlungen und Aufzeichnungen
der Gebrüder Grimm



Die Regenbogenschlösser des Tages


Wie­der zö­ger­te da Mani; sie wuß­te nun nicht mehr: soll­te sie nie­der­sin­ken – dann er­war­te­te sie so­fort wie­der der dunk­le Blitz und trieb sie zum Wei­ter­ge­hen; soll­te sie wei­ter­ge­hen – dann wur­de ihr so­fort wie­der die un­end­lich be­se­li­gen­de, von lich­ter Hel­lig­keit durch­strahl­te, tie­fe Stil­le be­wußt, die sie ja an­dau­ernd um­fing, und sie woll­te al­so nicht mehr wei­ter­ge­hen: sie woll­te dann nur noch in den Strö­men der Se­lig­keit ver­sin­ken.

So stand nun Mani völ­lig rat­los da; sie konn­te und woll­te sich nicht mehr vom Fleck rüh­ren.

Da nahm sie ihr Bru­der wie­der bei der Hand und fing wie­der an, lieb­lich zu sin­gen; die Hin­der­nis­se ver­schwan­den in Mani, und sie schritt nun wie­der voll hel­len Un­ter­neh­mungs­geis­tes ne­ben ih­rem Bru­der durch die schnee­wei­ßen, un­end­li­chen Fel­der des Lichts.

Bald tra­ten sie durch das gro­ße, in­nen sil­ber­ne, au­ßen gol­de­ne Tor hin­aus auf die far­ben­präch­tig schil­lern­de Bo­gen­brü­cke des Lichts.

Der ei­ne äu­ße­re Zin­ken des Drei­zacks, wel­cher ih­nen an der Tür ent­ge­gen­leuch­te­te, deu­te­te wohl auf die­je­ni­gen Kräf­te hin, wel­che sie so un­wi­der­steh­lich zur se­li­gen Ru­he ge­zo­gen hat­ten.
Der ge­gen­über­lie­gen­de, äu­ße­re Zin­ken er­in­ner­te Mani an die Kräf­te, wel­che sie mit den dunk­len Blit­zen so macht­voll aus ih­rer se­li­gen Ru­he auf­ge­schreckt hat­ten.

Und der mitt­le­re Zin­ken soll­te wohl auf die mitt­le­ren Kräf­te hin­wei­sen, wel­che den ge­gen­über­lie­gen­den über­ge­ord­net wa­ren und die ja wohl all die an­de­ren jun­gen Men­schen be­fä­hig­ten, ohne die ge­rings­ten per­sön­li­chen Schwie­rig­kei­ten durch den Turm hin­durch­zu­ge­hen.

„In die­sem fünf­ten Turm herr­schen die­je­ni­gen all­mäch­ti­gen Kräf­te, wel­che das kos­mi­sche Be­wußt­sein re­gie­ren“, er­klär­te Sol sei­ner Schwes­ter.

„Die leuch­ten­de, sil­ber­wei­ße, glit­zern­de und fun­keln­de Hel­lig­keit ent­stammt der Er­fah­rung des trans­zen­den­ta­len Be­wußt­seins – wel­ches ja auch im vier­ten Turm re­giert wird.

Doch tritt aus die­sem hauch­zar­ten, wie Schnee im Son­nen­licht leuch­ten­den, rei­nen Be­wußt­sein von Zeit zu Zeit das Wach­be­wußt­sein oder das Traum­be­wußt­sein her­vor.

Und da­bei er­schei­nen dann dem Be­ob­ach­ter, wel­cher im­mer wei­ter im tag­hel­len, schnee­wei­ßen trans­zen­den­ta­len Be­wußt­sein ver­weilt – wie in un­end­li­cher Se­lig­keit –, sei­ne auf­däm­mern­den Ge­dan­ken wie dunk­le, be­grenz­te Schat­ten­bil­der, wel­che dann die schnee­wei­ße, glit­zernd strah­len­de kos­mi­sche Mond­hel­lig­keit des rei­nen Be­wußt­seins teil­wei­se über­schat­ten oder ver­dun­keln.










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