Opera Cycle of Revelation

PETER HÜBNER  ·  DIE INSEL DES GLÜCKS

~ Der uralte Sonnenweg unserer Ahnen zu kosmischem Glück ~

nach den Forschungen, Sammlungen und Aufzeichnungen
der Gebrüder Grimm



Die Regenbogenschlösser der Nacht


Und so fängt er an, klei­nen, kur­zen Freu­den nach­zu­ja­gen – er hetzt sich ab und jagt in den we­ni­gen Stun­den sei­nes be­grenz­ten Wach­be­wußt­seins um­her, in der Hoff­nung, auf die­se Wei­se in der Welt sein Glück zu fin­den.

Aber weil er – der Na­tur sei­nes mo­men­ta­nen Ent­wick­lungs­stan­des nach – nur im­mer bruch­stück­haft denkt, wahr­nimmt und er­kennt und dann auch die­sen Bruch­stü­cken so­fort im­mer wie­der nach­jagt, ge­rät er in den sprung­haf­ten, ab­ge­hack­ten Lauf des Be­mü­hens.

Da­mit hat er sich – ohne es selbst zu be­mer­ken – auch schon in ei­nem La­by­rinth kur­zer Ein­fäl­le oder Ein­sich­ten ver­lau­fen.

Dann bil­det sich der Wach­be­wuß­te ein, sei­ne wil­lent­li­chen Zick­zack­be­we­gun­gen – mit de­nen er von ei­ner klei­nen Freu­de zur an­de­ren be­grenz­ten Be­frie­di­gung und zu er­neu­ter, win­zi­ger Er­fül­lung springt – bräch­ten ihn wirk­li­cher Er­fül­lung nä­her.

Die Er­fah­rung zeigt je­doch ganz deut­lich, daß zum Bei­spiel ein Bett­ler un­ter Bei­be­hal­tung des Bet­tel­vor­gan­ges nie ein wirk­lich Rei­cher wird.

Wohl kann er hier und da ge­wis­se Wer­te er­gat­tern, aber das kon­ti­nu­ier­lich si­che­re Ge­fühl des Reich­tums, wel­ches die wirk­lich Rei­chen ha­ben, er­hält der Bett­ler, wenn er im­mer nur bet­telt, nicht.

Er muß sich im­mer um sein Mor­gen oder Über­mor­gen Sor­gen ma­chen.
Dies liegt da­ran, daß er die Tech­no­lo­gie des Bet­telns bei­be­hält und nicht um­steigt auf die­je­ni­ge des leis­tungs­ge­rech­ten Ver­die­nens.

In die­sen mäch­ti­gen Übun­gen auf den drei In­seln – auf der In­sel des über­flie­ßen­den Reich­tums, der In­sel des Glücks und der In­sel der Weis­heit –, die sich an der Wirk­lich­keit des un­sterb­li­chen Le­bens ori­en­tie­ren – liegt der wah­re kos­mi­sche Kern al­len mensch­li­chen Fort­schritts be­grün­det – fern von al­ler Träu­me­rei und fern vom bruch­stück­haf­ten Er­ken­nen der in Wahr­heit ja als Kon­ti­nuum zu­sam­men­hän­gen­den, gol­de­nen Wirk­lich­keit des Le­bens.

Und die Er­fah­rung des nun fol­gen­den Tur­mes ist so man­chem Men­schen völ­lig un­be­kannt; ei­ni­ge zwei­feln so­gar über­haupt die Mög­lich­keit sol­cher Er­fah­rung an – und doch ist sie ja erst die Er­fah­rung in dem vier­ten von sie­ben Tür­men.“










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