Opera Cycle of Revelation

PETER HÜBNER  ·  DIE INSEL DES GLÜCKS

~ Der uralte Sonnenweg unserer Ahnen zu kosmischem Glück ~

nach den Forschungen, Sammlungen und Aufzeichnungen
der Gebrüder Grimm



Die Regenbogenschlösser der Nacht


Die­se Art wis­sen­schaft­li­cher Sys­te­ma­tik prä­sen­tiert wohl ei­nen ge­wis­sen Ein­druck, wie die ste­tig sich ent­fal­ten­de Wirk­lich­keit des Le­bens rein theo­re­tisch un­ter Um­stän­den aus­se­hen könn­te – aber die­sem kon­stru­ier­ten Bild ei­ner ver­meint­li­chen Wirk­lich­keit fehlt das ent­schei­den­de Ele­ment der kon­kre­ten Wirk­lich­keit des Le­bens über­haupt: das Ho­mo­ge­ne, der Zu­sam­men­halt, das wirk­lich kon­ti­nu­ier­lich Flie­ßen­de – und da­durch: das Spie­le­ri­sche, die wirk­li­che, har­mo­ni­sche Ent­fal­tung und die Er­kennt­nis des re­a­len, ei­gent­li­chen, na­tür­li­chen Fort­schritts in der Schöp­fung.

Der Mensch, wel­cher aus sei­ner ganz per­sön­li­chen Er­fah­rung nur die drei ers­ten Haupt­be­wußt­seins­zu­stän­de des Tief­schlafs, des Traum- und des Wach­be­wußt­seins kennt, er­fährt sei­ne ei­ge­nen Ge­dan­ken und Vor­stel­lun­gen nicht an ih­rem Ent­ste­hungs­ort, son­dern erst, wenn sie schon wie fer­ti­ge Blit­ze in sei­nem Geis­te auf­leuch­ten; und er nennt dann die­se Ge­dan­ken­blit­ze: sei­ne Ideen.

Sol­che sprung­haf­ten und von dem Ver­stan­de – der sich ja an­dau­ernd um in­ne­re Lo­gik be­müht – nur müh­sam zu­sam­men­ge­hal­te­nen Geis­tes­blit­ze oder Ideen hän­gen in Wirk­lich­keit sehr wohl zu­sam­men.

Will man die­ses Zu­sam­men­hän­gen je­doch lü­cken­los wahr­neh­men, so muß man ler­nen, ei­nen Ge­dan­ken schon an des­sen Ent­ste­hungs­ort zu er­ken­nen und sei­ne sehr kom­pli­zier­ten We­ge und Bah­nen kon­ti­nu­ier­lich mit wa­chen Sin­nen zu ver­fol­gen – ohne auch nur ein ein­zi­ges Mal aus­zu­set­zen; denn da­durch wür­de man den Zu­sam­men­hang des wirk­li­chen, ste­ti­gen, ei­ge­nen Geis­tes­ge­sche­hens au­gen­blick­lich voll­stän­dig aus den Au­gen ver­lie­ren – auch wenn man sich nach­her noch so nach­hal­tig ein­re­det, dies ma­che nichts aus: man ha­be den Ge­dan­ken oder ei­nen ähn­li­chen ja wie­der ge­fun­den.

Aber was mag der Ge­dan­ke in der für ihn sehr lan­gen Zeit al­les er­lebt und ge­tan ha­ben?

Die Welt des Den­kens ent­fal­tet sich in un­end­lich viel schnel­le­ren Bah­nen, als dies der im Geis­te Un­ge­üb­te ahnt.

Ein sol­cher­ma­ßen be­grenzt und nur bruch­stück­haft er­ken­nen­der Mensch, der nur die drei ers­ten Haupt­be­wußt­seins­zu­stän­de des Tief­schlafs, des Traum- und des Wach­be­wußt­seins kennt und wei­te­res nicht er­lernt hat, bringt sich selbst ganz per­sön­lich um die be­glü­cken­de Er­fah­rung der un­be­grenz­ten Wirk­lich­keit der Schöp­fung und des Le­bens.










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