Hier, auf die­ser Lich­tung, übt sich der wei­se jun­ge Mann nun dar­in, all sei­ne Wün­sche auf ein­mal voll­stän­dig zu er­fül­len. Ge­lingt ihm dies, dann ist er ihr Drän­gen ein für al­le­mal los und kann sich als frei­er Mann be­zeich­nen; denn wer soll­te ihn dann noch für ir­gend et­was in Be­we­gung set­zen als nur er sel­ber?

Die­se voll­stän­di­ge Er­fül­lung all sei­ner Wunsch­kin­der – ohne daß da­bei auch nur ei­nem ein­zi­gen Wun­sche des­sen ge­sam­te na­tür­li­che Mit­gift ver­sagt bleibt – ist Vor­aus­set­zung für die voll­stän­di­ge Ent­fal­tung des frei­en Wil­lens und für die Auf­nah­me auf die In­sel der Weis­heit; denn nur Freie, die ih­re ein­mal ein­ge­gan­ge­nen Pflich­ten in der Welt voll­stän­dig er­füllt ha­ben, wer­den dort zu­ge­las­sen.

Des­halb muß der jun­ge Mann, den wir hier bei sei­ner Übung er­le­ben, erst ein­mal al­le sei­ne Wün­sche aus al­len Tei­len al­ler Wel­ten, aus al­len Räu­men und aus al­len ver­gan­ge­nen Zei­ten her­bei­ru­fen; und dies setzt bei ihm selbst vor­aus, daß er so hell­wach ist, daß er sie ein­zeln und ge­mein­sam über­all in der Schöp­fung aus­fin­dig macht und sie dann hier­her be­stellt.

Aus die­sem Grun­de muß die­ser Üben­de in sich selbst die Fä­hig­keit der All­macht voll­stän­dig ent­fal­tet ha­ben – das heißt, er muß han­deln kön­nen wie ein Gott.

Ge­lingt ihm die­ses gro­ße Werk und al­le sei­ne Wün­sche er­schei­nen – wie wir dies hier ge­ra­de se­hen –, dann muß er ih­nen die volls­tän­digs­te Nah­rung rei­chen, wel­che die Na­tur über­haupt kennt: er sel­ber muß den un­end­li­che Won­ne er­zeu­gen­den Le­bens­saft aus­schen­ken.

Dies er­füllt er mit Hil­fe der Wun­der­kuh, die du bei ihm siehst und die er aus ei­ge­ner, über­na­tür­li­cher Kraft ge­schaf­fen hat – ei­ne Übung, wel­che man auf ei­ner an­de­ren Lich­tung die­ses Er­kennt­nis­rin­ges er­lernt.

Die­se Kuh wird auch die hei­li­ge Kuh der ab­so­lu­ten Wunsch­er­fül­lung ge­nannt, und wer ih­re Milch ge­nießt, der ist wunsch­los glück­lich; denn er ist so se­lig und vol­ler Won­ne, daß ganz na­tür­li­cher­wei­se kein Wunsch mehr in ihm auf­steigt; denn die Er­fül­lung ei­nes ein­zel­nen Wun­sches wä­re ihm nur ein ge­rin­ge­res Glück, wie er es dann ja schon be­sitzt, und könn­te sei­ne ei­ge­ne Er­fül­lung al­so nicht mehr be­rei­chern.“