
PETER HÜBNER · DIE INSEL DES GLÜCKS
~ Der uralte Sonnenweg unserer Ahnen zu kosmischem Glück ~
nach den Forschungen, Sammlungen und Aufzeichnungen
der Gebrüder Grimm
Die Geschichte des Mannes mit dem goldenen Bart
Der Königssohn wählte zwölf goldene Widder, zwölf goldene Mutterschafe und zwölf goldene Lämmer aus, bedankte sich herzlich bei dem Mann und trieb sie frohgemut heimwärts.
Wie er zu Hause anlangte, schickten sie sogleich alles in das Reich des Prinzen.
Kaum war das einleitende Brautgeschenk dort eingetroffen, da begannen die zwölf goldenen Widder sofort, wie wild umherzuspringen erst im Palastgarten und dann im ganzen Reich , so als spielten sie Fangen, und wo immer ihre Hufe den Boden berührten, dort fanden die Menschen Gold- und Silberadern sowie Edelsteinlager.
Und auf dem Fuße sandten die Minister sofort den zweiten Brief, und wieder begab sich der Königssohn in den Wald.
„Was führt dich jetzt her, mein Sohn?“ fragte der goldbärtige Mann. „Ich suche zwölf Goldstiere, zwölf Goldkühe und zwölf Goldkälber; denn jetzt verlangen die Minister meines Landes auch dies noch als Brautgeschenk.“
„Nun, auch das gebe ich dir“, sagte der goldbärtige Mann, „komm, suche dir aus meiner Goldherde aus, was du brauchst.“ Der Königssohn wählte wieder aus, bedankte sich herzlich bei dem Mann und trieb wieder die goldene Herde heimwärts.
Als er zu Hause anlangte, sandten sie auch diese Gabe sogleich in das Reich des Prinzen, damit sie die Minister nun damit zur Ruhe brächten.
Aber diese beruhigten sich nicht. Statt sich zufriedenzugeben, schienen sie erst auf den Geschmack zu kommen, denn sie schrieben nun den dritten Brief.
Über diese Forderung erschrak der Königssohn furchtbar, und als seine angetraute, liebe Gemahlin von der ganzen Sache erfuhr, da stand für ganz kurze Zeit der Haussegen schief.
Nur das musizierende Töchterchen und der Schwiegervater waren da noch zu lustigen Späßen fähig.