Mani ver­spür­te in der Hö­he ih­res Ver­stan­des ei­ne hauch­zar­te Re­gung, ihr ei­ge­ner Le­bens­mond tat sich in der Hö­he ih­res Be­wußt­seins auf und ver­ström­te sein sil­ber­wei­ßes Licht in die Ge­fil­de ih­res Geis­tes.

Da be­gan­nen sich die­se Fel­der der Tat schöp­fe­risch zu re­gen, und un­ter der küh­len­den Licht­flut ih­res rei­nen Be­wußt­seins ent­stand in ih­rem In­ne­ren ei­ne eben­sol­che viel­ge­stal­ti­ge Welt vol­ler far­ben­ge­schmück­ter, viel­sil­ber­ner Ge­schöp­fe und Ge­stir­ne, wie sie sie bei der Mond­wir­ke­rin er­blickt hat­te.

Und auch in Mani be­gan­nen die­se flie­gen­den Ge­stir­ne ih­res frei­en Wil­lens zu sin­gen, und die sil­ber­hel­len Tö­ne be­schrie­ben die leuch­ten­den Le­bens­bah­nen ih­rer ei­ge­nen, in­ne­ren frei­en Wil­lens­bil­dung.

Jetzt er­kann­te Mani, daß die äu­ße­re, sil­ber­wei­ße Welt des Mon­des nur der na­tür­li­che Aus­druck ih­rer ei­ge­nen, in­ne­ren, strah­len­den Mond­welt des rei­nen Be­wußt­seins war; und in dem sil­ber­hell leuch­ten­den Mond­ge­stirn des äu­ße­ren Him­mels er­blick­te sie das Ab­bild ih­rer ei­ge­nen, in­ne­ren, sil­ber­hel­len frei­en Wil­lens­kräf­te, wel­che sich ord­nend und vol­ler Se­lig­keit in den kos­mi­schen Räu­men ih­res Ge­wis­sens aus­brei­te­ten, und sie sah sich selbst als die Wa­gen­len­ke­rin des Mon­des.

Als Mani nun von der in­ne­ren Küh­le­flut so mäch­tig durch­strömt wur­de, daß sie frös­tel­te und be­fürch­te­te, die Käl­te­fel­der ih­res ei­ge­nen Ver­stan­des müß­ten sie je­den Mo­ment er­frie­ren las­sen, da wand­te sie ih­ren äu­ße­ren Blick von der Mond­schöp­fung ab – und wie­der hin zur Welt der Son­ne.

Und so­fort er­wärm­te sich, was sie eben noch so ei­ses­kalt durch­drun­gen hat­te, und ih­re küh­le Ver­stan­des­klar­heit ver­band sich als­bald mit der Wär­me, wel­che von ih­rem Ge­fühl her­auf­streb­te, zu ei­ner äu­ßerst an­ge­neh­men, aus­ge­gli­che­nen in­ne­ren Se­lig­keit.