Opera Cycle of Revelation

PETER HÜBNER  ·  DIE INSEL DES GLÜCKS

~ Der uralte Sonnenweg unserer Ahnen zu kosmischem Glück ~

nach den Forschungen, Sammlungen und Aufzeichnungen
der Gebrüder Grimm



Der innere Erkenntnisring im Lichte der Sonne


Alles, was im Geist der Op­fern­den ein­mal in fes­ter Ge­dan­ken­form vor­han­den war, wird bei die­sem gro­ßen Son­nen­op­fer in den Zu­stand der Glut ge­bracht, ver­flüs­sigt, dar­auf­hin in gol­de­ne Luft­ge­bil­de um­ge­wan­delt und schließ­lich im ver­klin­gen­den, gol­de­nen Ge­wan­de auf den Al­tar der rei­nen Selbst­be­wußt­heit ge­legt – so, wie dies ja auch grund­sätz­lich im gro­ßen Voll­mond­op­fer ge­schieht, nur, daß dort die ver­klin­gen­den, sil­ber­wei­ßen Ge­dan­ken auf dem Al­tar des rei­nen Be­wußt­seins ge­op­fert wer­den.

Da­durch fin­det beim gro­ßen Voll­mond­op­fer der mensch­li­che Geist zu sich selbst, und der Op­fern­de er­kennt in die­sem all­er­fri­schen­den Op­fer die kos­mi­sche, all­mäch­ti­ge Na­tur sei­nes frei­en Wil­lens.

Und hier, im gro­ßen Son­nen­op­fer, er­kennt der Op­fern­de dar­über hin­aus noch die um Un­end­li­ches mäch­ti­ge­re Na­tur sei­nes Ge­wis­sens; und er er­kennt, wäh­rend er hier die Op­fer­hand­lun­gen des gro­ßen Son­nen­op­fers durch­führt, sich selbst nach­ein­an­der als al­le Göt­ter und schließ­lich als Odin, den Herr­scher der Göt­ter.

Auch ahnt der Op­fern­de wäh­rend sei­ner voll­kom­me­nen Macht­aus­übung über sei­nen ei­ge­nen, in­ners­ten Atem die ho­he Herr­schaft All­va­ters, wel­cher ihm einst s­in­nend die viel­tö­nen­den Op­fer­lie­der zu­raun­te – als er zum ers­ten Ma­le sei­nen gol­den er­glän­zen­den Op­fer­weg beschritt.

So, wie die un­er­gründ­li­che Stil­le des rei­nen Be­wußt­seins von den all­schöp­fe­ri­schen gol­de­nen Quel­len des lau­te­ren Ge­wis­sens, die in den Tie­fen der Selbst­be­wußt­heit ent­sprin­gen, mit rei­ner Le­bens­en­er­gie all­mäch­tig be­lebt wird, so wird die be­leb­te Stil­le der rei­nen Selbst­be­wußt­heit wie­der­um von den hauch­zar­ten Er­kennt­nis­strö­men des frei­en Wil­lens, wel­che den Tie­fen des rei­nen Be­wußt­seins ent­sprin­gen, mit rei­ner Le­bens­in­tel­li­genz be­lebt.

Erst die­se ge­gen­sei­ti­ge Be­le­bung der all­mäch­ti­gen Göt­ter­welt und der all­wis­sen­den Rie­sen­welt durch die gol­de­nen und sil­ber­nen Strö­me lau­te­ren Le­bens­glücks und rei­ner Le­bens­freu­de regt die all­wei­sen Strö­me des kos­mi­schen Le­bens­atems – Strö­me rei­ner Le­bens­har­mo­nie – zum un­sterb­lich­keits­ver­lei­hen­den Flie­ßen an, da­mit sie die Göt­ter-, Rie­sen- und Al­fen­wel­ten in der Men­schen­welt ver­ei­nen.

So er­hält das Men­schen­ge­schlecht ein Le­ben in kos­mi­scher Frei­heit – vol­ler Le­bens­glück, Le­bens­freu­de und Le­bens­har­mo­nie“, schloß Sol sei­ne Er­klär­un­gen ab.

Jetzt tra­ten die Ge­schwis­ter wie­der aus der gold­glän­zen­den Son­ne her­aus – so, als wä­ren sie nun durch sie hin­durch­ge­gan­gen.
Und als Mani nun un­will­kür­lich wie­der ih­re Au­gen öff­ne­te, da glaub­te sie, ge­ra­de­wegs in die Welt der Ster­ne ein­zu­tre­ten.

Vor sich er­blick­te sie ei­ne wun­der­schö­ne Blu­men­wie­se; sie glänz­te und glit­zer­te in der Abend­son­ne, als wä­re sie nur aus den reins­ten Edel­stei­nen al­ler Wel­ten ge­schaf­fen.

Sma­rag­de un­ge­ahn­ter, viel­fäl­ti­ger Schön­heit bil­de­ten in herr­li­chen, ge­schwun­ge­nen For­men das viel­grü­ne Gras; da­zwi­schen streck­ten sich glü­hend­ro­te Ru­bi­ne und leuch­ten­de tief­blaue Sa­phi­re, aber auch un­zäh­li­ge an­de­re, noch nie ge­se­he­ne Edel­stein­ge­wäch­se als Blu­men der höchs­ten Voll­en­dung der im Wes­ten he­rab­sin­ken­den Son­ne und dem im Os­ten sich em­por­schwin­gen­den, vol­len, sil­ber­wei­ßen Mon­de ent­ge­gen – wie wenn sie als se­li­ge Kin­der zu ih­ren ge­lieb­ten El­tern hin­streb­ten.










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