
PETER HÜBNER · DIE INSEL DES GLÜCKS
~ Der uralte Sonnenweg unserer Ahnen zu kosmischem Glück ~
nach den Forschungen, Sammlungen und Aufzeichnungen
der Gebrüder Grimm
Der mittlere Erkenntnisring im Lichte der Sonne
Da der Kosmischbewußte sich selbst als von seinem äußeren begrenzten Handeln vollständig getrennt erfährt, ist es für ihn einleuchtend, daß er nur so tun soll, als handle er; denn mit Gewißheit erfährt er in seinem persönlichen Inneren: ich handle nicht auch wenn dies von außen anders aussehen sollte.
Für den Kosmischbewußten hat alles äußere, relative Tun auch das eigene nur den Wert des Scheins.
Außerdem weiß er, daß sich sein unveränderliches ungetrübtes, reines Bewußtsein niemals gegenüber dem Wachen oder Träumen und damit allen äußeren Erfahrungsbereichen verpflichten könnte; denn die äußeren begrenzten Erlebnisse zeigen sich ihm vergänglich; aber sein eigenes, reines, leuchtendes, inneres Bewußtsein offenbart sich ihm als unvergänglich und daher unvergleichlich.
Deshalb kann dem Kosmischbewußten nach dessen eigener, persönlicher, natürlicher Einsicht in die freudvolle Wirklichkeit seines eigenen kosmischen Lebens alles äußere irdische Handeln nur erscheinen wie eine ganz und gar nutzlose Anstrengung wie ein völlig sinnloses Bemühen, mit welchem er am Ende ja allenfalls erreichen könnte, was er ohnehin schon erreicht hat und permanent erfährt, nämlich: absolutes Bewußtsein reine Lebensfreude.
Doch der König Helgi weiß auch, daß dieses neue, befreiende kosmische Bewußtsein seiner Anvertrauten noch nicht das Ende der Bewußtseinsentwicklung darstellt; deshalb läßt er nichts unversucht, seine Krieger zu weiterem Handeln zu bewegen.
Und er geht dabei in seinem Bemühen sogar so weit, daß er manchmal sogar den völlig Verrückten spielt nur um seine Soldaten zu weiterem Tun zu veranlassen.
Währenddessen schafft die Kuh Sawala durch ihre übernatürlichen Kräfte neue Krieger mit goldenen Schilden und Schwertern bewaffnet und leuchtend wie das Gold der Sonne; jedoch entstehen in deren goldglänzenden Rüstungen und Waffen andauernd silberweiße Risse, die sich auch schnell wieder schließen; aber neue Risse öffnen sich sogleich an anderen Stellen.
Dabei werden diese silberweißen Schluchten von strahlenden, goldgelben Blitzen durchzuckt, so daß man den Eindruck hat, die goldene Sonne würde von mondhellen, silberweißen Gewittern heimgesucht.
Und als Helgi nun nach unsäglichen Mühen all seine Soldaten einzeln überreden kann, ihre in reine Lebensfreude versunkene Aufmerksamkeit diesen neuen Kriegern zuzuwenden, da treten seine Anvertrauten in den sechsten Hauptbewußtseinszustand ein und erlangen Gottesbewußtsein.
Die Natur des Gottesbewußtseins entspricht grundsätzlich der des kosmischen Bewußtseins; denn in beiden Bewußtseinszuständen erfährt der Handelnde sich als von seiner Handlung getrennt, und er sieht deshalb im Zustand seiner permanenten Erfüllung auch erst einmal nicht ein, warum er noch äußerlich zu irgendwelchem weiteren inneren Nutzen handeln sollte.
Doch werden die veränderlichen Erfahrungen alles äußeren Handelns im Gottesbewußtsein noch einmal viel erfüllender, als dies bereits schon im kosmischen Bewußtsein der Fall ist; beim Gottesbewußtsein dominiert nämlich der goldene Glanz der himmlischen Erfahrung.
Wenn der Kosmischbewußte seine Aufmerksamkeit ganz natürlich den universaleren, schöneren und positiveren Lebenswerten zuwendet, verfeinert und veredelt er den Prozeß seiner individuellen Erfahrung noch tiefer.
Dadurch, daß sich der Kosmischbewußte nach innen und außen zu immer genauerer und umfassenderer Aufmerksamkeit erzieht, verfeinert er weiterhin systematisch seine Sinne, sein Denken, Fühlen und Verstehen; er veredelt also seine Erkenntnisorgane noch mehr.
So nimmt er schließlich Universaleres, Edleres noch genauer wahr und gewinnt in seinem persönlichen Erkennen aber auch in seiner sinnlichen Wahrnehmung schließlich Zugang zu den Gefilden des Himmels.