Sehr bald schon er­reich­ten die bei­den Ge­schwis­ter die nächs­te Wald­lich­tung, und ihr er­glän­zen­der Blick fiel auf ein in­ni­ges Bild gött­li­cher Stil­le. Auf ei­ner gro­ßen Wie­se wei­de­te ei­ne Herde herr­li­cher, wei­ßer Kü­he mit gol­de­nen Hör­nern und gol­de­nen Hufen.

In ein wei­ßes, ganz fein gol­den be­stick­tes Ge­wand ge­hüllt, saß ein leuch­ten­der Hir­te auf ei­nem gol­de­nen Fel­sen und melk­te ei­ne der Kü­he, die da­bei ihr schö­nes Ge­sicht in lie­be­vol­ler Hin­ga­be zu ihm um­wand­te und ihn mit ih­ren gro­ßen, klu­gen Au­gen vol­ler Güte an­blick­te.

Wäh­rend die vier gol­den leuch­ten­den Strö­me ih­rer schnee-wei­ßen Milch in ein reich­ver­zier­tes und mit un­zäh­li­gen Edel­stei­nen be­setz­tes gol­de­nes Ge­fäß lie­fen, so daß die­ses wie der Ster­nen­him­mel er­glänz­te. Da ging am Him­mel noch ein­mal die Son­ne auf.

Und auch der Mond er­hob sich auf der an­de­ren Sei­te des Ho­ri­zon­tes, und Son­ne und Mond flo­gen sich in flie­gen­der Eile vol­ler glü­hen­der Se­lig­keit ent­ge­gen wie zwei Ge­lieb­te des Him­mels, um sich zu um­ar­men.

In un­end­li­cher Pracht er­glänz­te da zwi­schen den bei­den Lie­ben­den der leuch­ten­de Ster­nen­him­mel.

Wie Glücks­au­gen glit­zer­ten und fun­kel­ten die Ster­ne zu der Lich­tung hin – zu dem strah­len­den Haup­te des mäch­ti­gen Wei­sen und zu sei­ner himm­li­schen Kuh, so daß rund­her­um auch die Wie­se noch ein­mal neu er­blüh­te und ein all­er­fül­len­der Nek­tar­duft über­all die Räu­me durch­drang, zu Son­ne, Mond und Ster­nen hin­streb­te – so, als woll­te er die­se gro­ßen, ho­hen Zeu­gen des Le­bens zu dem gol­de­nen Ge­sche­hen auf die­ser Lich­tung her­bei­ru­fen.