Opera Cycle of Revelation

PETER HÜBNER  ·  DIE INSEL DES GLÜCKS

~ Der uralte Sonnenweg unserer Ahnen zu kosmischem Glück ~

nach den Forschungen, Sammlungen und Aufzeichnungen
der Gebrüder Grimm



Ring der äußeren Erkenntnisübungen im Lichte des Mondes


Nun be­tra­ten die Ge­schwis­ter ei­ne neue Wald­lich­tung. Mani sah, daß in der Hö­he ein gro­ßes Schiff he­ran­fuhr. Es schien auf den Strah­len des Mon­des zu schwim­men wie auf ei­nem gro­ßen, brei­ten Licht­strom und mach­te ganz den Ein­druck, als glei­te es di­rekt vom Mond da­her.

Von den gro­ßen, sil­ber­nen, ge­bläh­ten Se­geln ver­nahm sie ein lei­ses Rau­schen, und die­ses misch­te sich klang­voll mit den fei­nen, tö­nen­den Hau­chen, wel­che an­dau­ernd den Bäu­men, Bü­schen und Grä­sern rings um sie ent­ström­ten.

Als Mani ge­nau­er hin­hör­te, da ver­nahm sie plötz­lich durch den brei­ten, ne­bel­ar­ti­gen Vor­hang des mil­chig­wei­ßen Rau­schens ei­ne ganz fei­ne, lieb­li­che, himm­li­sche Mu­sik vol­ler zar­ter, aber doch mäch­ti­ger Tö­ne, die sich im Raum des Him­mels über der Lich­tung zu strah­len­den Klän­gen ver­ein­ten und dem her­ab­glei­ten­den Zau­ber­schiff das Will­kom­mens­lied dar­zu­brin­gen schie­nen.

Mani sah nun, daß sich die fei­nen Klang­strö­me in den Pflan­zen ent­fal­te­ten wie auf­strö­men­de, auf­kei­men­de und schließ­lich her­aus­schäum­en­de Ge­wäch­se.

Die­se Tö­ne durch­flos­sen die Adern der Grä­ser und Bäu­me wie viel­far­bi­ge, re­gen­bo­gen­glei­che Licht­strö­me.

Dann war­fen sich die fei­nen, klin­gen­den Luft­strö­me, wel­che aus der Ober­flä­che der Pflan­zen wie ei­ne im­mer­fri­sche Mee­res­bran­dung her­aus­schäum­ten, der lauen, aber un­be­weg­ten, fel­si­gen Luft, wel­che sie umgab, ent­ge­gen und ver­ban­den sich schließ­lich mit den Klän­gen, die viel­tö­nig vom glit­zern­den Luft­schiff her­ab­schweb­ten.

Auf dem reich­ge­schmück­ten, schlan­ken und doch voll­bau­chi­gen, sil­ber­nen Schiff er­kann­te Mani jetzt ei­ne gan­ze An­zahl statt­lich ge­klei­de­ter Jun­gen und Mäd­chen.
Sie stan­den an der Re­ling wie auf ei­nem fest­lich mit Blu­men ge­schmück­ten Kri­stall­bal­kon und wink­ten dem Mond zu.

Auf ei­nem er­höh­ten Thron saß ein Mann mit sil­ber­wei­ßem, lan­gem, lo­cki­gem Haar und sil­ber­grau­em Bart.
Sei­ne schnee­wei­ße Klei­dung war in herr­li­chen Mus­tern von Sil­ber- und Gold­adern durch­wirkt.










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