
PETER HÜBNER · DIE INSEL DES GLÜCKS
~ Der uralte Sonnenweg unserer Ahnen zu kosmischem Glück ~
nach den Forschungen, Sammlungen und Aufzeichnungen
der Gebrüder Grimm
Die wilde Jagd
Walpurga
Doch hinter der selbstleuchtenden Opferschale mit dem heiligen Feuer erblickte Mani eine strahlende, schöne Frau auf einem erhöhten, goldenen Thron. Wie die weisen Frauen, so war auch sie in ein leuchtend weißes Gewand gekleidet, welches wie der lichte Nebel des Frühlingsmorgens schimmerte.
Der hohen Frau entströmte ein solcher Liebreiz, daß Mani unendlich beseligt nur immer zu ihr hinschaute und den Blick nicht von ihr lassen konnte.
„Das ist Walpurga“, raunte Sol der in tiefem Glück versunkenen Schwester zu, „und sie ist die hohe Opferpriesterin dieser großen Versammlung aller weisen Frauen der Welt.
Mit der verspielten, heiligen Kraft der Phantasie, welche sich in leuchtender Heiterkeit vor unseren Augen entfaltet, verherrlichen diese heiteren Töchter der Weisheit hellseherisch ein Leben in ewiger Erfüllung, Glückseligkeit und Wonne ohne Ende.“
Von einem weißgoldenen Strahlenkranz umgeben, winkte an dem glänzenden Edelsteintor die schneeweiß gekleidete Wächterin mit einem kleinen Sträußchen blauer Wunderblumen, aus denen die Sterne strahlten.
Mit den sieben goldenen Schlüsseln, die von farbenprächtig schillernden Schlangen an ihrem Gürtel gehalten wurden, öffnete sie dabei das golddurchwirkte Tor des Herzens.
Und Mani trank die goldenen Lichtströme des Glücks, welche durch Walpurgas holde Zaubermacht von ihrem lächelnden Munde zu ihr herüberflossen und die ihr die Vollendung der Welt verkündeten, in vollen Zügen.