PETER HÜBNER · DIE INSEL DES GLÜCKS
~ Der uralte Sonnenweg unserer Ahnen zu kosmischem Glück ~
nach den Forschungen, Sammlungen und Aufzeichnungen
der Gebrüder Grimm
Die wilde Jagd
Tanz der Buschjungfern
Diesen frischen Tönen des ewig jungen Lebensglücks schlossen sich die Buschjungfern in verwegenster Ausgelassenheit an. Wo immer sie auftauchten, da begann sogleich alles um sie herum zu tanzen, und der ganze Bergwald geriet in dieser lauen Vollmondnacht in eine wunderbare, spielerische Bewegung.
Zusammen mit der vielklingenden Krone und dem aus seiner Tiefe heraus tönenden, goldglänzenden Felsbrockenberg stimmten die Zaubermädchen immer wieder das windgetränkte, brausende Sturmlied der vollkommenen, berauschenden Heiterkeit an.
Und bald war der fröhliche, wirbelnde Sog ihrer belebenden Freudengesänge so stark, daß sich um die Singenden alles aus ihrer Umgebung wie selbsttönende Luftgebilde im Kreise bewegte, verzückt in die einatmenden Nasenlöcher der Zaubermädchen hineintanzte und beim Ausatmen mit noch vollerem Klange wieder heraustanzte.
Dabei mahlten die goldspinnenden und goldtanzenden Buschjungfern zu des Berges gekrönter Spitze hin Glücksgold und webten darüber Ruhe und Frieden.
In die tiefen Ausläufer des Berges aber mahlten sie Salz und entfachten so dort Seestürme und wilde Wetter.
Den unzähligen, kleinen Tautropfen, welche überall auf den Blüten, Blättern und Gräsern schlummerten, entzogen sie den Nektar und sandten ihn als Goldfluß zur Bergeskrone empor; das verbleibende Wasser aber sandten sie als Seesturm in die Tiefe.
Wie Irrlichter hüpften nun die Tautropfen in die Höhe, ehe sie sich dort spalteten.