Die wil­de Flucht wur­de noch von ei­ner Viel­zahl wei­ser Se­he­rin­nen be­glei­tet. In schnee­wei­ßen, kost­bar ver­zier­ten Ge­wän­dern rit­ten sie auf sie­ben­jäh­ri­gen, wei­ßen Hir­schen.

Die schö­nen wei­sen Frau­en zü­gel­ten ih­re Reit­tie­re mit Schlan­gen, in de­ren gold­sil­ber­nem Glan­ze sich die gan­ze far­ben­präch­ti­ge Schöp­fung zu spie­geln schien.

Aus den leuch­ten­den Mäu­lern der glit­zern­den Tie­re ström­ten be­stän­dig wei­ße Ne­bel­schwa­den und brei­te­ten sich im Lich­te des Voll­mondes nach al­len Sei­ten aus.
Aus dem gol­de­nen zwölf­en­di­gen Ge­weih ei­nes je­den der wei­ßen Hir­sche aber ent­spran­gen zwölf gol­de­ne Strö­me rei­nen Le­bens­nek­tars.

Die­se ver­ei­nig­ten sich mit milch­strö­men­den Flüs­sen, wel­che die Hir­sche mit ih­ren gol­de­nen Hufen in der Er­de weck­ten, zu ei­nem rie­si­gen, von gold­gel­ben Strö­men durch­zo­ge­nen Milch­meer.
Von der lei­sen, hauch­zar­ten Mu­sik, die die­ses schim­mern­de Milch­meer er­zeug­te, er­wach­ten in den Klüf­ten der Wel­ten die Al­fen und Rie­sen.

„Auch die hei­li­gen Se­he­rin­nen, wel­che Wal­pur­ga auf den wei­ßen Hir­schen be­glei­ten“, er­klär­te Sol, „zü­geln ih­re Reit­tie­re durch ih­re Herr­schaft über die Ein­heit der Na­tur­kräf­te im kos­mi­schen Le­bens­hauch.

Durch ih­re voll­en­de­te Zü­ge­lung des fort­schrei­ten­den Le­bens und durch die Be­le­bung der voll­kom­men ver­dich­te­ten Ge­set­ze der Na­tur för­dern die­se wei­sen Frau­en von der Ebe­ne ih­rer höchs­ten mensch­li­chen Voll­en­dung aus über­all in der Welt die Aus­brei­tung des rei­nen Be­wußt­seins; des­halb ver­brei­ten sich auch aus den leuch­ten­den Schlan­gen­mäu­lern die wei­ßen Ne­bel in die Welt der Er­kennt­nis.

Wer die gol­de­ne, mit den Göt­ter­kräf­ten durch­wirk­te rei­ne Le­bens­kraft zu zü­geln ver­steht, der schafft in der Welt den Fluß der Weis­heit.
Du siehst, wie sich die­ser Strom von den Ge­wei­hen der Hir­sche in das rie­si­ge Milch­meer er­gießt.

Durch ih­re sü­ßen Wahr­hei­ten weckt die Weis­heit in al­len be­grenz­ten We­sen und in al­len Din­gen die Ur­kräf­te, wel­che nach Voll­en­dung stre­ben.

So wer­den von der lei­sen, lieb­li­chen Mu­sik, die dem Milch­oze­an der Weis­heit ent­strömt, die Al­fen und Rie­sen in ih­ren Klüf­ten ge­weckt.