
PETER HÜBNER · DIE INSEL DES GLÜCKS
~ Der uralte Sonnenweg unserer Ahnen zu kosmischem Glück ~
nach den Forschungen, Sammlungen und Aufzeichnungen
der Gebrüder Grimm
Die Übungen in den Riesenkräften
Das Kampfspiel des Feuerstürmers
mit dem Herrscher der Räume
Im Schutze der hellen Vollmondnacht, die sich im glitzernden Moostau widerspiegelte, schritten die Geschwister munter den Berg hinan, und bald erreichten sie auf der nächsten Terrasse die dritte Waldlichtung.
Hier erblickten sie einen hellen Feuerschein. Mit einer rotfunkelnden, mit Rubinen besetzten Silberkeule trieb ein rotsilbern gekleideter junger Mann eine mächtige Feuersäule vor sich her.
Dabei blies er in die Flammen, so daß sie hell aufloderten und Funken nach allen Seiten stoben.
Über dem Flammenmeer jedoch wüteten heftige Wirbelstürme zum gegenüberliegenden Waldrand hin.
Dort stemmte ein blauweiß gekleideter Kämpfer seinen tiefblauen Schild gegen die anstürmende Glut, wobei der runde Feuerfänger hell erglühte.
Dabei schlug der Mann auch öfters auf den Schild; dann spie dieser einen grimmigen Ton in die Feuersbrunst, worauf diese sofort wie erschreckt zurückfuhr, mehrfach zusammenzuckte und sich schließlich im Abebben des Tons wie eine friedliche Katze vor dem Schildtöner zusammenrollte, sich bläulich verfärbend an den Schild schmiegte und schließlich voller Sanftmut in diesen hineinkroch, so als wollte sie hier Schutz suchen.
Doch augenblicklich fegte eine neue hohe Flammenwoge mit unverminderter Stärke heran, raste ungestüm auf den jungen Schildträger zu, stürzte sich mit weit klaffendem, feuerspeiendem Rachen auf den Schild, wich vor dem kurzen Aufheulen des tiefblau-rotglänzenden Töners entsetzt zurück und kroch wie auch die vorherige Flamme , blaue Farbe annehmend, schmeichelnd in die schmelzenden, verebbenden Räume.
Hinter dem vom Feuerschein erhellten Keulenträger erblickte Mani einen weißgekleideten Riesen mit flammendem Barte.
Er saß auf einem vielfältig aus feinen Feuern geschichteten, glühenden Thron, blickte mit hellen, strahlenden Augen gütig zum Feuertreiber hin und beobachtete aufmerksam seines Zöglings Kunstwerk.
Auf der anderen Seite sah Mani einen anderen weißgekleideten Mann mit blauweißem Barte auf einem tanzenden Tonreigen sitzen.
Auf dem Reigen der Klänge schwang er sich wie auf glitzernden Kristallen in die Höhe, in die Tiefe und nach allen Seiten hin, so als säße er auf einer schaukelnden Kristallwelle inmitten einer spielerisch bewegten, tönenden See.
Lustig auf den Wogen der Tonkunst schaukelnd, blickte er heiter zu seinem Schüler hin, welcher gerade wieder eine riesige Lohe bezähmte und dabei die Feuerstürme einsammelte.
„Kaum jemand kennt die Namen und die Herkunft dieser mächtigen Herrscher über die Räume, welche ja alle anderen Elemente so siegreich durchdringen.
Und selbst der Herrscher der Weltengewässer zählt sie obwohl er sicherlich mit ihnen eng verbunden und befreundet ist und ehrfurchtsvoll mit ihnen umgeht nicht in die Familie der Riesen, deren höchster Herrscher er ja selbst ist.
Manche behaupten, der Herrscher über die Welt des Bewußtseins selber und seine Söhne träten in Verkleidung als Herrscher über das Reich des Raumes in Erscheinung und lehrten so die Tonkunst.
Auf der gegenüberliegenden Seite erkennst du hinter dem keulenschlagenden Feuertreiber einen Herrscher über das Feuerreich.
Er ist ein naher Verwandter Geirröds und bildet den flammenwerfenden Jüngling aus.
Wie auf allen Lichtungen dieses Ringes sind auch hier wieder zwölf Abgesandte des Herrschers über die Welt des Denkens als Richter versammelt und geben ihr kundiges, genaues Urteil.
Unser Weg führt uns jetzt weiter auf eine höhere Ebene der Geisteskunst in den Ring der mittleren Geistesübungen.
Bei diesen Übungen geht es um die Einsicht in das Lebendige und um die Herrschaft des Lebendigen in den Elementen.“