Opera Cycle of Revelation

PETER HÜBNER  ·  DIE INSEL DES GLÜCKS

~ Der uralte Sonnenweg unserer Ahnen zu kosmischem Glück ~

nach den Forschungen, Sammlungen und Aufzeichnungen
der Gebrüder Grimm



Die Insel des Glücks

Der Ring der Macht über die Winde


Nun hat­ten sie den vier­ten Ring mit noch fei­ner ge­schich­te­ten Er­kennt­nis­feu­ern er­reicht. „Die­ser Ring ist mit den Schü­lern be­setzt, wel­che sich in der Welt der Luft üben. So wie die Be­herr­schung der Kräf­te des Was­sers ei­ne hö­he­re Kunst ist als die Be­herr­schung der Er­de, so steht auch die Hand­ha­bung des Feu­ers über der­je­ni­gen des Was­sers.

Hö­her aber noch steht die Macht über die Luft; denn, wer den Wind be­herrscht, der ent­schei­det über den Fort­lauf der Evo­lu­ti­on.

Wür­de näm­lich dem Feu­er der in­ne­re be­le­ben­de Atem ge­nom­men, so wür­de es er­sti­cken, und die ge­sam­ten Was­ser­mas­sen des Welt­oze­ans wür­den au­gen­blick­lich ge­frie­ren.

Dies be­deu­te­te ein Er­ster­ben des Le­bens in der Welt. Des­halb wer­den die vor­her ge­nann­ten Ele­men­te von den Be­herr­schern der Luft über die Win­de macht­voll re­giert.

Noch fei­ner und zar­ter – mehr wie ein leich­ter, schwe­re­lo­ser Hauch – durch­drin­gen die Ge­sän­ge die­ser Schü­ler die Ge­fil­de der Wel­ten und er­rei­chen die We­sen in der Tie­fe ih­res Ge­fühls.

Hier we­hen ih­re Lie­der als zar­te Wei­sen der in­ne­ren Er­kennt­nis über die Ge­wis­sens­fel­der der Volks­see­le, und in den Her­zen der Men­schen er­glü­hen die rot­gol­de­nen Erze der Wahr­heits­lie­be.

Von den fei­nen Win­den ge­nährt, drin­gen die­se hei­li­gen Erze glut­er­füllt in das Welt­be­wußt­sein vor und er­fül­len die Men-schen mit dem gott­ge­weih­ten Ta­ten­drang der Wahr­heits­su­cher.

Das sol­cher­art er­weck­te Stre­ben nach höchs­ter Er­kennt­nis muß je­doch mit den Win­den ge­zü­gelt wer­den, da­mit es nicht als un­kon­trol­lier­te Be­geis­te­rungs­hit­ze in die Brän­de des Fa­na­tis­mus hin­ein­lo­dert und so die in­ne­ren Kräf­te­ver­hält­nis­se der Men­schen aus den Fu­gen ge­ra­ten.

Un­zu­rech­nungs­fä­hig­keit im Den­ken und Han­deln wä­ren die Fol­gen sol­cher Stö­run­gen des in­ne­ren Gleich­ge­wichts der mensch­li­chen Kräf­te.

Die­se sind aber da­zu be­stimmt, den Me­cha­nis­mus der in­ne­ren Evo­lu­tion an­zu­trei­ben und die We­sen fest auf dem Weg der Er­leuch­tung zu hal­ten.

Vor al­lem aber gibt die macht­vol­le Be­herr­schung der Luft den We­sen in al­lem Tun die Leich­tig­keit, und die­se brau­chen sie, um sich schritt­wei­se aus den Um­gar­nun­gen der Schick­sals­mäch­te zu lö­sen und sich all­mäh­lich über das Rad des Schick­sals hin­auf­zu­schwin­gen in ein Le­ben in Frei­heit.“

Als Mani bei die­sen Wor­ten ih­res Bru­ders zum Meer hin­blick­te, weh­te sie ein ganz mil­der, lauer Wind­hauch an, strei­chel­te ganz sanft ih­re Haut, tas­te­te sich, ganz ohne Hast, zu ih­rem Her­zen hin und schenk­te ihr ei­ne fei­ne Wo­ge viel­wär­men­den Le­bens­glücks.
„Dies sind die Wel­len des Glücks, die aus den wohl­ge­nähr­ten Op­fer­feu­ern der Wel­ten zu­rück­keh­ren“, sag­te der Bru­der; „sie sind die dank­ba­ren Bo­ten der mit Le­ben er­füll­ten Men­schen an die hei­li­gen Sän­ger, denn die­se öff­nen und ver­sü­ßen mit ih­ren Lie­dern die in­ne­woh­nen­den Quel­len der Le­bens­freu­de.

Aus der zar­ten Ver­bin­dung der Le­bens­hau­che mit den Glut­fun­ken der in­ne­ren Er­kennt­nis stammt al­les Glück der Welt.

Wür­den die hier ver­sam­mel­ten Sän­ger nicht mit ih­res Geis­tes Kraft die un­kon­trol­lier­ten Atem­hau­che der Men­schen zu den Wel­ten­ge­wäs­sern lei­ten und kunst­voll mit den in­ne­ren, um­fas­sen­den Kräf­ten des kos­mi­schen Atems ver­knüp­fen, so wür­den brau­sen­de Stür­me der Ver­nich­tung We­sen und Wel­ten ver­hee­ren.










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