
PETER HÜBNER · DIE INSEL DES GLÜCKS
~ Der uralte Sonnenweg unserer Ahnen zu kosmischem Glück ~
nach den Forschungen, Sammlungen und Aufzeichnungen
der Gebrüder Grimm
Der Antritt einer abenteuerlichen Reise
In den Hitzefeldern
der menschlichen Gefühlskräfte
Kaum aber hatten sich die Eismassen verzogen und sie fuhren gerade in ruhigen Gewässern, da fing das Meer plötzlich an zu brodeln, so als würden sie in einen riesigen Kochtopf hineingeraten.
Und über hochaufschießenden Wassermassen brausten heftige Stürme und brachten solche heiße Wildheit in die überschäumende See, daß Mani erneut meinte, jetzt sei ihre Reise durch das Kentern des Bootes zu Ende.
Doch der treue Bruder beruhigte sie inmitten der Springflut.
„Diese haushohen Wogen, die du siehst, sind die sich regenden mächtigen freien Gewissenskräfte in den Herzen der Menschen, und die heiße, funkensprühende Glut aus der Tiefe der Gewässer stammt von dem unbändigen freien Lebenswillen, der sich nicht länger von den Eismassen der Verstandeswelt einschließen läßt.
So drängt der freie schöpferische Wille des Menschen mit der Macht des Gefühls empor ans Licht der Welt, um dem Herzen die Wege der Erfüllung zu bahnen.
Sieh die feurige Glut, die jetzt aus der Tiefe der Weltengewässer emporquillt, Schutt und Asche ausspeiend; dahinter rinnt die heiße Flut schon friedlicher und verschafft dem schöpferischen Gefühl der Wesen Atemluft.
Diese glühenden Erze treiben im brausenden Sturm der kochenden Gewässer die Eismassen von der Insel des Glücks fort zum Rande der Welt, und sie werden dabei von den zauberkräftigen Gesängen, die du durch die schäumenden Gewässer vernehmen kannst, in Bewegung gehalten.
Die freien Gewissensbildungen schüren dieses Feuer der inneren Lebensglut. Die Schüler des Weisen der Insel des Glücks sammeln diese Glutfunken und kühlen sie an den Eismassen des freien Willens.
Und würden sie diese heilige Kunst vernachlässigen, so würde die Welt der Menschen an der Hitze ihrer unkontrollierten Emotionen verbrennen und gliche dieser kochenden Springflut, so wie du sie hier jetzt gerade erlebst.“
Mit diesen Worten fing Sol wieder an, lieblich zu singen, und Mani bemerkte, wie sich vor dem Boot die wogende See beruhigte; sie fühlte, wie die glühenden Massen sich kühlten und milde Ströme der beseligenden Wärme an ihnen vorbeizogen.
So sahen sie im Schein der aufgehenden Sonne die Glücksinsel ganz nahe vor sich liegen.
Um sie herum hatte sich die See beruhigt; eine laue, milde Luft wehte im Schutze der Gesänge von der Insel herüber.
Mit frischer Kraft steuerte Mani zum Ufer.