Die beiden Rei­se­ge­fähr­ten des Prin­zen soll­ten nun – ge­mäß dem Plan der bei­den Vä­ter des Kö­nigs­soh­nes und der Prin­zes­sin – den Kö­nigs­sohn mit der Er­fah­rung des Säens und Ern­tens be­kannt ma­chen; denn al­le Na­tur be­wegt sich ge­mein­hin in die­sen Bah­nen.

Mit den drei Vö­geln wur­de des­halb dem Kö­nigs­sohn die­se Er­fah­rung als Ver­gel­tung des Gu­ten mit un­end­li­cher Ge­nau­ig­keit vor­ge­führt und in sei­nem tie­fen Er­le­ben fest ver­an­kert.

Denn was wä­re er als Kö­nig doch für ein Narr, wenn er nicht son­nen­klar wüß­te, daß die Wir­kung al­len Tuns mit zwin­gen­der Not­wen­dig­keit auf den Ur­he­ber zu­rück­kommt – auch wenn dies un­ter Um­stän­den über lan­ge Zei­ten und gro­ße Räu­me hin­weg ge­schieht.

Und selbst wenn der Han­deln­de sei­ne Tat längst ver­ges­sen hat, wie dies beim Kö­nigs­sohn mit sei­ner Tat an den drei Vö­geln ja der Fall war – und wenn er der Tat auch über­haupt kei­ne be­son­de­re Be­deu­tung bei­ge­mes­sen hat, wie dies dann doch auch auf ihn zu­traf: der wirk­li­che Wert sei­ner Hand­lung er­reicht den Tä­ter ir­gend­wann ein­mal, wenn die Zeit da­zu ge­kom­men ist.

Dies war ein Wis­sen, über wel­ches die Mi­nis­ter sei­nes Lan­des lei­der nicht ver­füg­ten; denn wie soll­te es gut­ge­hen, wenn sie dem Vol­ke des­sen ei­ge­nes Land ver­pfän­de­ten – nur, um durch die Not­gro­schen der Bür­ger noch flüs­si­ges Bar­geld für ihr nutz­lo­ses Be­mü­hen zu er­hal­ten?

Der Kö­nig woll­te sei­nem Sohn ei­ne sol­che Un­wis­sen­heit und man­geln­de Um­sicht er­spa­ren, und so ver­mit­tel­te er ihm nun durch die drei Vö­gel ei­nen tie­fen Ein­blick in die ganz kau­sa­le Funk­ti­ons­wei­se der Na­tur – auch im mo­ra­lisch-ethi­schen Be­reich des Le­bens: und ge­ra­de dort.

Die Mi­nis­ter des Kö­nigs wuß­ten nur so­viel, wie bis an die über­schau­ba­re Gren­ze ih­rer Amts­zeit oder ih­res be­grenz­ten Le­bens her­an­reich­te; dar­über hin­aus wuß­ten sie nichts, und da­her rühr­te auch ihr gan­zer Miß­er­folg im Han­deln.

Der Kö­nig wuß­te mehr – er be­herrsch­te die Ge­set­ze der Ewig­keit –, und er war ver­pflich­tet, die­ses Wis­sen zu­min­dest auf sei­nen Sohn si­cher zu über­tra­gen; denn auch auf die­sem Wis­sen über die kau­sa­le Funk­ti­ons­wei­se der Na­tur über al­le Räu­me und Zei­ten hin­weg baut sich al­ler lang­le­bi­ge Reich­tum auf.