Opera Cycle of Revelation

PETER HÜBNER  ·  DIE INSEL DES GLÜCKS

~ Der uralte Sonnenweg unserer Ahnen zu kosmischem Glück ~

nach den Forschungen, Sammlungen und Aufzeichnungen
der Gebrüder Grimm



Das gerechte Erkennen der Macht

Die Macht der Zeit


Die Wahr­heit ent­schwin­det im Lau­fe der Zeit – durch den all­täg­li­chen Um­gang mit ihr – leicht aus dem Ge­sichts­feld der Men­schen.

Und die Fol­ge da­von ist, daß die Strö­me der Schöp­fer­kraft auf­hö­ren zu flie­ßen, weil die Quel­len der Wahr­heit ver­sie­gen; und sie ver­sie­gen durch Ver­un­rei­ni­gung.

Gleich­zei­tig muß der Kö­nig dar­über wa­chen, daß je­der Bür­ger sei­nes Rei­ches un­ge­hin­der­ten Zu­gang zur lau­te­ren Wahr­heit hat und daß die Was­ser der Quel­le der Wahr­heit über­all, in je­dem Haus­halt, ver­füg­bar sind.

Dies ist kein leich­tes Amt; denn die Zeit bringt es ein­fach mit sich, daß sich die Men­schen an die Wahr­heit und an den na­tür­li­chen Se­gen, der aus der Wahr­heit ent­springt, ge­wöh­nen; au­ßer­dem ver­lie­ren sie mit der Zeit den Zu­sam­men­hang zwi­schen der Wahr­heit und dem dar­aus re­sul­tie­ren­den, viel­fäl­ti­gen Reich­tum aus ih­ren Au­gen, denn sie den­ken dar­über gar nicht mehr nach; al­les ist ja im Über­fluß vor­han­den.

Doch der Be­sit­zer ei­nes Edel­stei­nes hat an sei­nem Schmuck­stück nur die hal­be Freu­de, wenn er gar nichts von dem wirk­li­chen Wert sei­nes Edel­steins weiß, des­halb acht­los mit die­sem um­geht und ihn sich schließ­lich kaum noch an­schaut – in der fes­ten An­nah­me, es han­de­le sich hier nur um ei­nen Glas­split­ter von ge­rin­gem Wert.

Und der nächs­te Ver­wand­te oder Be­kann­te kann ge­ra­de­zu der Un­ge­eig­nets­te sein, dem Be­sit­zer klar­zu­ma­chen, bei die­ser ur­al­ten Scher­be han­de­le es sich um ei­nen höchst wert­vol­len Edel­stein, mit dem er da­her bes­ser mit der ge­bühr­li­chen Sorg­falt um­ge­he.

So ver­liert das Wis­sen über den prak­ti­schen Wert der Weis­heit sei­ne Be­deu­tung in der mensch­li­chen Ge­sell­schaft, die Quel­len der Wahr­heit wer­den durch den leicht­fer­ti­gen Um­gang mit dem Wis­sen ver­un­rei­nigt, und die Strö­me der all­mäch­ti­gen Schöp­fer­kraft hö­ren auf zu flie­ßen.

Die­se Strö­me aber ver­lei­hen al­le Macht, das prak­ti­sche Le­ben zu meis­tern, und wenn sie auf­hö­ren zu flie­ßen, dann ver­siegt auch die­se Macht.










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