Opera Cycle of Revelation

PETER HÜBNER  ·  DIE INSEL DES GLÜCKS

~ Der uralte Sonnenweg unserer Ahnen zu kosmischem Glück ~

nach den Forschungen, Sammlungen und Aufzeichnungen
der Gebrüder Grimm



Das gerechte Erkennen der Macht

Das gerechte Erkennen der Macht


“Wir, die Be­tei­lig­ten an dem wun­der­ba­ren Wer­de­gang, so wie ich ihn hier ge­treu­lich be­rich­tet ha­be“, schloß nun der jun­ge Mann vor der Eule sei­ne Aus­sa­ge, „möch­ten nun wis­sen, wel­chen Macht­an­teil je­der ein­zel­ne von uns am Zu­stan­de­kom­men die­ser gol­de­nen Zeit mit den un­er­meß­li­chen Reich­tü­mern hat­te; denn wenn wir die Sa­che rich­tig ver­ste­hen, han­delt es sich hier bei der In­sel des Glücks ja ei­gent­lich um die In­sel der Macht.

Wie wir von den Übun­gen her – an de­nen wir hier teil­neh­men – ja aus ei­ge­ner Er­fah­rung wis­sen, aber auch durch un­se­re Mit­wir­kung an den von mir ge­schil­der­ten Er­eig­nis­sen in Mid­gard, ent­springt das Glück nur un­se­rer ei­ge­nen, in­ne­ren Macht, und dar­auf baut sich dann erst un­se­re äu­ße­re Macht­aus­übung auf.

Je­der von uns macht bei sei­nen Übun­gen hier auf den Lich­tun­gen die Er­fah­rung, daß sich mit der Er­wei­te­rung sei­nes ganz per­sön­li­chen Macht­ge­fühls auch au­to­ma­tisch in sei­nem Be­wußt­sein ein strö­men­des Ge­fühl der Glück­se­lig­keit aus­brei­tet.

Da­bei fällt uns auf, daß die Stär­ke des in­ne­ren Glück­se­lig­keits­be­wußt­seins mit den hö­he­ren Rin­gen die­ser In­sel auch im­mer mehr an­steigt – al­so ab­hän­gig ist vom Stand­ort un­se­rer Übun­gen.

So för­dert die Teil­nah­me an den Übun­gen des mitt­le­ren Geis­tes­rin­ges mehr Glück­se­lig­keits­be­wußt­sein zu­ta­ge als die Übun­gen des äu­ße­ren Geis­tes­rin­ges.

Die Übun­gen des in­ne­ren Geis­tes­rin­ges brin­gen noch ein­mal mehr Glück­se­lig­keits­be­wußt­sein in uns her­vor als die­je­ni­gen des mitt­le­ren Geis­tes­rin­ges.

Tre­ten wir aber durch den Wald der stil­len We­ge in das Ge­biet der Er­kennt­nis­rin­ge ein, dann ge­lan­gen wir in ei­ne hö­he­re Klas­se von Er­füllt­heit – so als trä­ten wir in ei­ne viel hö­he­re Welt –, ob­wohl schon je­der Ring sein ei­ge­nes Maß an Er­fül­lung hat.

Und von den Er­kennt­nis­rin­gen im Lich­te des Mon­des zu den­je­ni­gen im Lich­te der Son­ne ist es noch ein­mal ein solch gro­ßer Schritt, daß man beim Ein­tritt in die­sen Ring des gol­de­nen Lich­tes zu­erst meint, jetzt be­gin­ne das Le­ben erst wirk­lich schön zu wer­den – ob­wohl das in­ne­re Glück schon vor­her über­mäch­tig vor­han­den war und sich im­mer wei­ter, wie ins Un­er­meß­li­che, ge­stei­gert hat­te.

Die ganz per­sön­li­che Aus­übung der Macht“, so fuhr der Spre­cher fort, „ist wohl die Vor­aus­set­zung oder der Schlüs­sel zum in­di­vi­du­el­len Glück; so­viel ist uns al­len aus Er­fah­rung klar­ge­wor­den – denn die An­wen­dung der so­ge­nann­ten „über­na­tür­li­chen Fä­hig­kei­ten“ er­for­dert vom Sys­tem her – sol­len die Übun­gen über­haupt funk­ti­o­nie­ren – un­se­ren ko­or­di­nier­ten Ein­satz von Ver­stand, Ge­fühl und kos­mi­schem Le­bens­hauch.

Und wann im­mer bei uns der küh­len­de Ver­stand, das er­wär­men­de Ge­fühl und der all­mäch­ti­ge, un­sterb­li­che, in­ne­re kos­mi­sche Le­bens­atem sich ver­ei­nen und ge­mein­sam schöp­fe­risch tä­tig wer­den, dann ent­steht ganz in un­se­rem In­ne­ren die­ses un­end­lich be­se­li­gen­de und be­frei­en­de Glück­se­lig­keits­be­wußt­sein und durch­strömt wie ein all­er­fri­schen­der, al­ler­wär­men­der und all­be­le­ben­der Nek­tar al­le Fa­sern un­se­rer Per­sön­lich­keit – so weit reicht un­se­re per­sön­li­che Er­fah­rung.

Doch nun in­te­res­siert es uns, fest­zu­stel­len oder zu er­fah­ren, in­wie­weit die Po­si­tion des ein­zel­nen in der mensch­li­chen Ge­sell­schaft – und da­mit die Mög­lich­keit der äu­ße­ren Macht­aus­übung – für je­den Üben­den von Be­deu­tung ist.

Denn bei den be­rich­te­ten Er­eig­nis­sen in Mid­gard, an wel­chen wir al­le auf ganz viel­fäl­ti­ge Wei­se be­tei­ligt ge­we­sen sind, ha­ben wir zwar of­fen­sicht­lich al­le zum Ge­lin­gen der Un­ter­neh­mung bei­ge­tra­gen – aber auf ganz ver­schie­de­ne Wei­se und durch die Aus­übung ganz un­ter­schied­li­cher, per­sön­li­cher Macht.

Wir al­le sind bei un­se­rem Ein­satz reich be­schenkt wor­den – denn die Aus­füh­rung gött­li­cher Plä­ne schenkt je­dem ja sei­ne Reich­tü­mer schon in Fül­le.

Den­noch möch­ten wir er­fah­ren, wel­chen tat­säch­li­chen Wert der Stand­punkt hat, von wel­chem aus ei­ne Hand­lung vor­ge­nom­men wird – wel­che Rol­le die Po­si­tion in der mensch­li­chen Ge­sell­schaft als Sprung­brett der Macht­aus­übung ein­nimmt; des­halb sind wir nun auch hier er­schie­nen.“










Copyright © 2018 · All Rights Reserved · PDB International, Inc. | Kontakt