
PETER HÜBNER · DIE INSEL DES GLÜCKS
~ Der uralte Sonnenweg unserer Ahnen zu kosmischem Glück ~
nach den Forschungen, Sammlungen und Aufzeichnungen
der Gebrüder Grimm
Die Insel des Glücks
Die neunfache Ordnung der Chöre der Welten
Alle diese zwölf genannten Sängerinnen und Sänger bilden den ersten Chor, der in der Erde die kosmischen Elemente belebt und so für das irdische Leben die Vielfalt mit der Einheit verbindet.
Der zweite Chor belebt auf der Erde das kosmische Gesetz, so daß die Natur in ihrer göttlichen Ordnung gestärkt wird.
Der dritte Chor belebt auf der Erde die Kräfte der Erkenntnis und erhebt dadurch die freien Willensbildungen der Menschen in den Stand kosmischer Weisheit.
Der vierte Chor belebt auf der Erde die allschöpferischen Kräfte und erhebt so die freien Gewissensbildungen der Menschen zu glückseliger, universaler Schaffenskraft.
Der fünfte Chor belebt auf der Erde die strahlenden Kräfte des Gefühls und erhebt damit das irdische Leben in das Licht der reinen Selbstbewußtheit.
Der sechste Chor belebt auf der Erde die leuchtenden Kräfte des Verstandes und öffnet dem irdischen Leben den Stand des reinen Bewußtseins.
Der siebente Chor belebt auf der Erde die Kräfte des Geistes und leitet so das irdische Leben zu vollkommener Harmonie.
Der achte Chor belebt auf der Erde die kosmischen Winde und offenbart so im irdischen Leben die Unsterblichkeit.
Der neunte Chor gewinnt für die Erde die Kräfte der mächtigen Weisen unter den Menschen und erhebt damit das irdische Leben in den Stand der Freiheit.
Diese neun Chöre sind in der gleichen Weise aufgebaut, wie du dies gerade beim ersten Chor ausführlicher kennengelernt hast, und auch die weiteren vier Ringe, die wir noch weiter oben sehen werden, haben die gleiche Zusammensetzung wie der Liederkreis der Chöre dieses ersten Ringes.“nterdessen hatten die Geschwister den nächsten Ring mit noch feiner geschichteten Opferfeuern erreicht, die wieder von je sechs herrlich gekleideten Jungen und Mädchen umgeben waren. Auch diese sangen zum Weltmeere hin, doch ertönten ihre Lieder leidenschaftlicher als die der vorigen Gruppen und bewegten das Herz Manis noch ergreifender.
„Diese Sängerinnen und Sänger werden zu gemeinsamen Streitern mit den Kräften des Feuers ausgebildet“, erklärte Sol.
„Sie lernen, der Glut der Erkenntnis den Atem der Winde zuzuführen aber so geschickt gezügelt, daß die Flammen der Begeisterung nicht hoch auflodern und die Erze der Herzen verbrennen.
Die mächtigen Sängerinnen und Sänger bewirken, daß die Gluten sich nur sanft wärmespendend gegen die Wogen der Gewässer schmiegen und diese mit derjenigen milden Wärme versehen, welche sie zum wohligen Schmelzen der Eismassen benötigen.
Die Beherrschung des Feuers ist in der Familie der Menschen eine hohe Kunst, denn ein Zuviel an Luft der Glut des Gefühls zugeführt schafft sengende Erregung der Emotionen und läßt sie leicht in brennenden Haß hochauflodern.
Aber auch ein Zuwenig der für das wärmende Feuer so notwendigen Luft nimmt der Lohe den inneren Atem, den sie zum Erblühen des Lebens braucht; dann erstarrt das Gefühlsleben der Menschen unter der Eiseskälte grober verstandesmäßiger Kenntnisse.
Die hier im dritten Ring versammelten Sänger rufen im Auftrage des Meisters und zu ihrer eigenen Übung die hochauflodernden Flammen der erhitzten Gemüter aus der Welt der Menschen hier in die Wogen des Weltozeans und verschaffen damit den ungezügelten Feuern des Temperaments diejenige Kühle, welche sie brauchen, um die Wesen und die Welt nicht zu versengen oder gar zu verbrennen.
Würden diese Lieder hier nicht gesungen und die Welt durchdringen, so würde diese in Stürmen des Chaos versinken und wäre der Selbstvernichtung ausgeliefert.
Fällt dir auf, wie klar sich jetzt Farben und Formen in den Wellen des Meeres zeigen?“ fragte Sol seine Schwester. „Dies sind die Bilder, welche die gekühlte Glut als dankbaren Gruß an die Sänger übermittelt; das Auge weidet sich an dieser Gestaltenklarheit, die aus der Linderung der sengenden Hitze entsteht.“
Noch nie hatte Mani eine solche klare Vielfalt des Spiels der Formen und Farben gesehen; höchstens vielleicht noch in der Vollmondnacht, als ihr die Tochter der Sonne ihr liebliches Lied gesungen hatte und sich dabei zwischen ihrer Geisteskühle und zwischen ihrem glutvoll erwärmenden Herzen ein leichtes, zartduftendes Blütenmeer der sehenden Glückseligkeit entfaltet hatte.