Opera Cycle of Revelation

PETER HÜBNER  ·  DIE INSEL DES GLÜCKS

~ Der uralte Sonnenweg unserer Ahnen zu kosmischem Glück ~

nach den Forschungen, Sammlungen und Aufzeichnungen
der Gebrüder Grimm



Der Antritt einer abenteuerlichen Reise


Am Abend je­doch, wenn der Mond sei­ne mil­de Leucht­kraft über die Welt aus­brei­te­te, setz­ten die Mäd­chen die Tau­se­gel des Schif­fes; dann gab ih­nen der nächt­li­che Ge­fähr­te des Him­mels mit sei­nen küh­len Licht­win­den gu­te Fahrt.
Da­bei schim­mer­te ihr Fahr­zeug so sil­ber­hell, daß es aus­sah, als füh­re nun der leuch­ten­de Voll­mond als Schiff übers nächt­li­che Meer.

Wenn aber zur Zeit des Neu­lichts Son­ne und Mond ih­re leuch­ten­den Ge­sich­ter ver­hüll­ten, dann strahl­te den la­chen­den Mäd­chen der fun­keln­de Ster­nen­him­mel.
Nun hoben sie den un­zäh­li­gen Lich­tern die Ster­nen­se­gel ih­res Schif­fes ent­ge­gen.

Und so­fort glit­zer­te das Ge­fährt auch schon selbst wie die reins­te Ster­nen­pracht.
Und wer es sah, dach­te, die Lich­ter der gan­zen Welt hiel­ten ei­ne Ver­samm­lung ab und wür­den da­bei übers Meer fah­ren.

Da­bei rausch­te das herr­li­che Wun­der­fahr­zeug mit den Strah­len­win­den der Ster­ne über das Welt­meer, als woll­te es al­le Wel­len auf ein­mal durch­pflü­gen.
Hoch schäum­te die wo­gen­de See, und ih­re rau­schen­den Wel­len spiel­ten da­zu ein gar über­mü­ti­ges Sturm­lied auf, wel­ches an­hielt, bis sich am Mor­gen die ge­lieb­te Son­ne im Os­ten er­hob und macht­voll den Tag ein­läu­te­te.

Ge­heim­nis­voll aber wa­ren die hei­te­ren Lie­der des Mon­des, die die­ser rüs­ti­ge Ge­sel­le des Nachts mit sei­nen Licht­win­den über die sil­ber­schim­mern­den Wel­len raun­te und mit de­nen er den Mäd­chen die Ge­schich­ten der Ewig­keit er­zähl­te.

Doch zur Zeit der Mor­gen- und Abend­däm­me­rung, wenn Son­ne, Mond und Ster­ne sich in ih­rer Wacht ab­lös­ten und sich die­se al­ten Him­mels­ge­fähr­ten da­bei mit ih­ren un­zäh­li­gen Strah­len­ar­men zu­wink­ten, dann ent­fach­ten sie ge­mein­sam die fei­nen kos­mi­schen Win­de.
Und da­mit schien das Le­ben selbst ver­jün­gend im Welt­meer Ein­zug zu hal­ten.

Un­ter dem ver­ein­ten Strah­len­guß von Son­nen-, Mond- und Ster­nen­re­gen ge­riet das fun­keln­de Schiff in die­sen nun stil­len Zei­ten der Mor­gen- und Abend­rö­te un­ter den Schutz der kos­mi­schen Win­de.

Mit vol­len Se­geln flog es dann über die ganz fein sich kräu­seln­de, glit­zern­de See dem noch fer­nen Ziel ent­ge­gen.










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